Forscher am Técnico Lisboa haben kürzlich kultivierte Wolfsbarschfilets vorgestellt, die mit 3D-Bioprinting und Mikroalgen-Tinten hergestellt wurden. Diese Entwicklung wird als weltweite Premiere angesehen. Die ersten Versuche führten zu dünnen Sashimi-Scheiben, während die aktuellen Fortschritte Filets von bis zu sechs Zentimetern Dicke mit der charakteristischen Textur und dem Aroma von Wolfsbarsch hervorbrachten. Dies wurde durch die Verwendung von bio-basierten Tinten aus Mikroalgen ermöglicht.
Das Projekt begann 2019 als Teil einer Entrepreneurship-Kurseinheit zur Entwicklung von Fisch für Sushi. Seitdem hat sich das Forschungsteam von vier auf 15 Mitglieder erweitert. Ein bedeutender Fortschritt war die Entwicklung von Algen-basierten Tinten, die 2022 mit 215.000 Euro vom Good Food Institute gefördert wurden.
Die Forscher verwenden Stammzellen, um Muskel- und Fettgewebe zu erzeugen, und nutzen 3D-Bioprinting, um strukturierte Produkte wie Filets herzustellen. Ein Forscherteammitglied, Afonso Gusmão, entwickelt Bioreaktoren, die kleine elektrische Schocks verwenden, um die Zellkulturen auszurichten und die faserige Textur des Filets zu verbessern.
Zukünftige Pläne beinhalten Geschmackstests mit dem portugiesischen Institut für Meer und Atmosphäre, um die kultivierten Filets mit konventionell gezüchtetem Fisch zu vergleichen. Öffentliche Verkostungen sind derzeit in der EU eingeschränkt, aber Forscher sind optimistisch, dass kultiviertes Fleisch in den kommenden Jahren auf den EU-Markt kommen könnte.
Kultivierte Meeresfrüchte könnten helfen, den steigenden Nahrungsmittelbedarf der Zukunft zu decken, ohne die Umwelt zu belasten. Diana Marques, eine Doktorandin im Bereich Bioengineering, betont die Notwendigkeit, Fleisch und Fisch nachhaltig zu produzieren, um den zukünftigen Nahrungsbedarf zu decken.

Originalartikel: https://cultivated-x.com/seafood/researchers-tecnico-lisboa-cultivated-sea-bass-filets-3d-printed-microalgae-inks/